Top 5 Tipps zur Pflege älterer Eltern

Viele Menschen wollen ihre Eltern oder die anderen Angehörigen so lange wie möglich zu Hause pflegen. Sie möchten für ihre Verwandten da sein und ihnen Nähe und Geborgenheit geben. Doch diese Aufgabe ist oft anstrengend. Wer andere Menschen pflegt, vergisst leicht die eigenen Bedürfnisse und überfordert sich. Die Hobbys und angenehme Aktivitäten bleiben auf der Strecke. Wenn man früher ein paar Runden Poker in der Online Spielothek regelmäßig spielen konnte, so passiert das mittlerweile nur noch gelegentlich, da man seine Freizeit anders einteilen muss. Überarbeitung kann jedoch dazu führen, dass man selbst krank wird.

In Deutschland werden laut dem Statistischen Bundesamt rund 80% der etwa 4,1 Millionen Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. Die meisten werden von Familienmitgliedern gepflegt. Diese Arbeit kann schöne und innige Momente bringen. Gleichzeitig bedeutet sie aber auch eine große körperliche und seelische Belastung.

Pflege zu Hause erfolgt in der Regel schrittweise. Am Anfang übernimmt man vielleicht nur kleine Aufgaben wie Einkaufen oder Kochen. Mit der Zeit kommen immer mehr Tätigkeiten hinzu: Hilfe beim Waschen, beim Anziehen oder bei Arztbesuchen. Irgendwann ist es eine Vollzeitaufgabe – oft ohne dass man es bewusst geplant hat.

Sich selbst nicht verlieren, nicht introvertiert werden

Pflege kann leicht dazu führen, dass man nur noch an die Bedürfnisse des anderen denkt. Die eigenen Wünsche rücken in den Hintergrund. Fachleute raten deshalb dazu, den Kontakt zu sich selbst zu behalten. Fragen Sie sich regelmäßig, wie es Ihnen geht. Achten Sie auf Anzeichen von Erschöpfung.

Ein Pflegetagebuch oder ein genauer Plan kann helfen, den Überblick zu behalten. Schreiben Sie auf, welche Aufgaben wann anfallen. Verstehen Sie auch, wie viel Zeit sie brauchen. So sehen Sie klarer, wie viel Sie leisten.

Unterstützung annehmen

Niemand muss die Pflege komplett alleine schaffen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich helfen zu lassen. Eine gute erste Anlaufstelle sind Pflegestützpunkte. Dort erhalten Sie kostenlose Beratung und erfahren, welche Angebote es in Ihrer Nähe gibt. Auch Fragen zur Finanzierung werden dort beantwortet.

Das Zentrum für Qualität in der Pflege bietet zudem online eine Suchfunktion für Beratungsstellen. So finden Sie schnell Ansprechpartner vor Ort.

Unterstützung kann sehr unterschiedlich aussehen. Die pflegebedürftige Person verbringt mehrere Tage pro Woche in einer Einrichtung. Sogar für einige Wochen wird die Versorgung in einer Pflegeeinrichtung übernommen. So können die Pflegefachkräfte regelmäßig nach Hause kommen. Und nicht zuletzt gibt es Betreuungskräfte, oft aus Osteuropa. Sie helfen im Haushalt, leisten Gesellschaft und übernehmen einfache Pflegeaufgaben.

Betreuungskräfte ersetzen keine professionelle Pflege. Aber sie können pflegende Angehörige spürbar entlasten.

Aufgaben abgeben

Auch abseits der Pflege können Sie Aufgaben auslagern. So kann man Zeit und Kraft sparen. Vielleicht übernimmt ein Familienmitglied bestimmte Aufgaben. Oder Sie engagieren eine Reinigungskraft. Sprechen Sie offen mit anderen über Ihre Situation und bitten Sie um Hilfe.

Nutzen Sie die Leistungen der Pflegekasse. Je nach Pflegegrad gibt es finanzielle Unterstützung von sozialer Seite. Bei Pflegegrad 2 bis 5 können pflegebedürftige Personen Pflegegeld beantragen. Dieses kann an pflegende Angehörige weitergegeben werden.

Pausen machen

Erholung ist unverzichtbar. Pausen helfen, neue Energie zu tanken. Das können längere Auszeiten sein, zum Beispiel ein Urlaub, während jemand anderer die Pflege übernimmt. Aber auch kleine Pausen im Alltag sind wichtig. Eine Tasse Kaffee in Ruhe, ein kurzer Spaziergang oder ein paar Minuten bewusstes Atmen sind ebenso wichtig.

Leider suchen viele Angehörige erst dann Hilfe, wenn sie völlig erschöpft sind. Kopfschmerzen, Schlafprobleme oder ständige Müdigkeit sind Warnsignale. Es ist in Ordnung, Schwäche zu zeigen und Unterstützung zu verlangen. Die Arbeit, die Pflegende täglich leisten, ist doch wirklich enorm.

Kuren für pflegende Angehörige

Eine besondere Möglichkeit, wieder Kraft zu schöpfen, sind spezielle Kuren für pflegende Angehörige. Sie dauern meist rund drei Wochen. Sie werden oft von der Krankenkasse bezahlt, wenn sie ärztlich verordnet sind.

Während dieser Zeit wird auch die Versorgung der pflegebedürftigen Person organisiert, sodass man sich ohne Sorgen erholen kann. Die Kuren bieten neben medizinischer Behandlung auch Entspannungstechniken, Bewegungs- und Kreativangebote sowie Gespräche. Außerdem gibt es Tipps, wie sich die Pflegesituation zu Hause verbessern lässt.

Warum Selbstfürsorge so wichtig ist

Pflege ist eine Aufgabe, die Herz und Kraft fordert. Wer ständig nur für andere da ist, riskiert, sich selbst zu verlieren. Deshalb ist es entscheidend, auf die eigene Gesundheit zu achten. Das ist kein Egoismus, sondern erscheint notwendig, um langfristig helfen zu können.

Wer rechtzeitig Pausen einlegt, Hilfe annimmt und Aufgaben teilt, kann die Pflege besser bewältigen – und bleibt selbst gesund.

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